Trainervorstellung Herren: Michael „Dörte“ Weselmann

Während sich die Kieler Mannschaften im Training fleißig mit Zirkeltraining, Sprints und Technikgrundlagen auf die Rückrunde vorbereiten, nutzen wir die Gelegenheit zur Vorstellung von wichtigen Personen bei Kiel Rugby. Beginnen wir mit dem Trainer der Herrenmannschaft Michael „Dörte“ Weselmann.

Wer bist du und wie bist du zum Rugby gekommen?

„Ich bin Michael, oder hier auch Dörte genannt, bin 36 Jahre alt und komme gebürtig aus Winsen an der Luhe. Ich bin zum Studium nach Kiel gekommen und habe vorher Fußball, Handball und ein paar Kampfsportarten betrieben. Ich hatte dann Bock mal etwas neues zu probieren und für mich kam nur eine Kontaktsportart infrage. Da ich als Student kein Geld hatte,  für Shoulder Pads und einen Helm, hab ich gesagt: Rugby; Stollenschuhe, Mundschutz, das habe ich, geh ich mal hin. Beim ersten Training wurde ich komplett zersägt, weil wir direkt Vollkontakt gespielt haben und bin mit blutender Lippe und blauem Auge nach Hause gekommen und war glaube ich noch nie so glücklich in meinem Leben und dann bin ich da geblieben.“ [Es waren andere Zeiten damals]

Was ist deine Motivation Trainer zu sein?

„Ich war es von jeder Sportart die ich gemacht habe gewohnt, dass man wenn man nicht spielt im Verein irgendwo andere Tätigkeiten übernimmt: Sei es als Jugendleiter, Schiedsrichter, Trainer oder irgendwie anders helfen. Als Rugbyspieler habe ich auf so ziemlich allen Positionen gespielt und habe da, glaube ich schon ein gutes Gefühl für das Spiel als ganzes bekommen. Nachdem ich mich 2018 verletzt hatte und nicht mehr selbst aktiv spielen konnte, habe ich angefangen die Trainerkurse zu machen, einfach aus Interesse: ‚was kann man da eigentlich alles lernen?‘. Auch mit der Idee, dass es wahrscheinlich im späteren Leben beruflich helfen wird, wie man mit Gruppen umgeht, wie man Sachen vermittelt, wie man Sachen darstellt. Auch das Lehramtsstudium, das ich absolviert habe hilft wahrscheinlich auch dabei.“

Warum sollte man Rugby probieren bzw. warum ist Rugby der beste Sport?

„Der große Vorteil beim Rugby hier in unseren Breitengraden ist, dass niemand eine Erwartung an dich hat wenn du zum ersten mal zum Training kommst. Du kannst nie von dem Sport gehört haben du wirst trotzdem gut aufgenommen, weil wir uns über jeden freuen, der diesen Sport betreiben möchte.  Die Grundtendenz ist einfach: Wenn du irgendwie Bock auf Sport hast und schonmal Sport betrieben hast, dann wirst du beim Rugby glücklich werden. Wir sind eine total offene Gruppe, man kann von der Pike auf alles lernen. Es bringt einfach tierisch Spaß und es ist ein extrem ehrlicher Sport. Im Profisport ist es ein schöner Sport weil es unglaublich hart und unglaublich ehrlich ist. Ich bewunder immer noch wie ruhig die Spieler gegenüber dem Schiedsrichter sind auf dem Feld, diese Respektsperson Schiedsrichter, wo ich immer noch denke: wenn sich Fußball eine Sache abschauen kann, dann das. Ich glaube einfach: Es ist hart, es ist ehrlich und danach hat man sich wieder lieb“